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Nordamerika 1893, S. 301
ROANOKE. 65. Route. 301

81 M. Petersburg (Gary, Southern, St. James, $ 2-3), Fabrik-
stadt von 22860 Einw. am Appomáttox, war der Mittelpunkt der
militärischen Operationen, die das Ende des Bürgerkrieges herbei-
führten. Sehenswert die epheubewachsenen Ruinen der alten Bland-
ford Church. Eine große steinerne Schüssel am N.-Ende der Eisen-
bahnbrücke über den Appomattox wird das „Waschbecken der
Pocahontas“ genannt.

Schlachtfelder. Als Grant im Juni 1864 auf die S.-Seite des James
River ging (vgl. S. 297), machte er City Point zu seiner Operationsbasis
und schob seine Linien nach W. vor, um Lee mit der konföderierten Ar-
mee in Petersburg einzuschließen. Während der sog. Belagerung von Pe-
tersburg (16. Juni 1864-2. April 1865) fanden 13 Schlachten von festen Stel-
lungen aus statt. Die Verschanzungen Lee’s und Grant’s sind zum großen
Teil noch vorhanden, Grant’s Linien erstreckten sich vom Appomattox bis
Fort Fisher und von da ö. bis zu dem 23 M. entfernten Fort Bross. Einer
der hartnäckigsten Kämpfe war der beim Old Crater, ö. von Petersburg,
auf Griffith’s Farm, wo ein kl. Museum von Kriegserinnerungen angelegt
worden ist. Wagen (die Stunde $ 1-1½) und Reitpferde zur Besichtigung
der Schanzen und Schlachtfelder sind in den Hotels von Petersburg zu
haben, ebenso Führer.

Von Petersburg nach (23 M.) Richmond s. S. 313.

Jenseit Petersburg r. das große Virginia Normal & Collegiate In-
stitute, für Farbige. Die Landschaft ist einförmig. 129 M. Crewe
(129m). 133 M. Burkeville, Kreuzungspunkt des Richmond & Dan-
ville R. R. (S. 314). Hinter (141 M.) Rice’s auf hoher eiserner
Brücke über das Appomattox-Thal. Bei (149 M.) Farmville, mit,
Lithionquellen, beginnt Obst-, Tabak- und Getreidebau. — Bei
(181 M.) Appomattox, im Appomattox Court House, endete der Bür-
gerkrieg am 9. April 1865 mit der Kapitulation des Gen. Lee und
seiner Truppen an Grant. Weiter über den (198 M.) James River
nach (204 M.) Lynchburg (160m, Norvell-Arlington, Lynch, $ 2;
Bahnrestaur.), gewerbreiche Stadt von 19709 Einw., am S.-Ufer
des James malerisch gelegen, Knotenpunkt des Richmond & Dan-
ville Railroad (S. 302). Lynchburg soll zu Ehren des Richters
Lynch benannt sein, der zu Ende des vorigen Jahrh. das Lynchge-
setz einführte.

Die Bahn führt durch einen Tunnel und beginnt gegen die Blue
Ridge Mts. anzusteigen. R. die schöngeformten Peaks of Otter (1180-
1220m). — 229 M. Bedford City oder Liberty (290m; Beechenbrook,
$ 2), betriebsames Städtchen mit 2897 Einw. und der Randolph-
Macon Academy (r.). — 246 M. Blue Ridge (378m; Hotel, $ 3), mit
Mineralquellen, ist der höchste Punkt der Bahn, die sich nun auf
der andern Seite des Kammes wieder hinabsenkt.

258 M. Roanoke (277m; *Hotel Roanoke, $ 3; Ponce de Leon,
$ 2½; Rockledge), in den Blue Hills am Roanoke schön gelegen, ist
seit 1860 aus dem unbedeutenden Dörfchen Big Hamlet (500 Einw.)
zu einer gewerbreichen Stadt von 16159 Einw. emporgewachsen, mit
bedeutenden Maschinen-, Eisenwaren-, Brücken-, Wagen- und an-
dern Fabriken. Die Bahn mündet hier in den Shenandoah Valley
Railroad (S. 307).